Exkursion in den Heidenfeldwald

Naturschützer, Jäger und Mitglieder des Pfälzer Wald Vereins bildeten die Gruppe „Freiwilliger Waldhelfer“, die sich am Sonntagfrüh den 26.März bei leichten Regenschauern auf den Weg machten, um in den Revieren des Heidenfeldwaldes zu einer Exkursion zu starten. Rund 12 km werden es am Ende sein, die zurückgelegt wurden.

Ziel waren Waldflächen, die bereits vor 3, 4 und 5 Jahren nach starkem Käferbefall gefällt werden mussten und mittlerweile auch wieder, durch eben diese „Waldhelfer“, nachgepflanzt wurden. Aber auch Flächen, die erst im vergangenen Jahr gerodet und wieder bepflanzt wurden, konnten in Augenschein genommen werden. Hier und da ist am übrig gebliebenen Fichtenbestand leicht zu erkennen, dass auch künftig Hand und Säge nötig sein werden. Doch nicht nur Fichten, auch sehr starke alte Buchen liegen als Brennholz am Wegrand zur Abholung bereit. An den liegenden Stämmen sind sehr deutlich die morschen und pilzgeschädigten Stellen erkennbar. Diese Stellen sind am Stamm, einst in luftiger Höhe, nicht einfach sichtbar. Am liegenden Holz aber, am Stammfuß, ist die Rotfäule gut zu erkennen. Ein Zeichen, dass dieser Pilz den Bäumen die extreme Sonnenhitze zugesetzt hat.

Beeindruckt davon, was nach fast 4 Stunden Fußmarsch zu erkennen war, gab es in der Jagdhütte des Heidenfeldrevieres Lambsheim noch viel zu erzählen. Dies allerdings mittlerweile bei Sonnenschein, Grillwürsten, Kaffee und Kuchen. Die klare Erkenntnis am Ende des Tages: Es gibt mit Sicherheit in Zukunft noch viele Bäumchen zu pflanzen.

Auch über die Geschichte des Heidenfeldwaldes wurde etwas erzählt.

Bereits im 7. Jahrhundert wurde durch König Dagobert der Heidenfeldwald, auch Hinnerwald genannt, den damals „Dreizehngemeinden“ das Holzrecht zugestanden. Die Gemeinden durften in dem ihnen zugeteilten Gebiet Brennholz, Bauholz und Streuholz (Stallstreu) entnehmen. Dem König selbst blieb das Jagdrecht vorbehalten.

Im Jahre 1035 wurden die Rechte geändert. Der Abtei Limburg wurde der Heidenfeldwald zugestanden. Durch eine Rechtsnachfolge wurde dann im 15. Jahrhundert die Stadt Dürkheim Eigentümer. Es kam zur Streiterei zwischen der Stadt und den Heidenfeldgemeinden. Nach Jahrhunderten der Zwistigkeiten kam es im Jahre 1792 zur Holzschlacht zwischen den Gemeinden und der Stadt Dürkheim. Die Gemeinden machten sich unter Lambsheimer Führung auf in den Wald und luden das von den Dürkheimern gestapelte Holz auf ihre Fuhrwerke, um es heimzufahren. Auf dem Rückweg wurden sie allerdings von der Bürgerwehr und Soldaten erwartet. Es gab eine wilde Keilerei, bei der auch geschossen wurde. Es gab viele Verletzte und auch Tote. Erst Anno 1823 wurde das Waldrecht behördlich geregelt. Es gibt seither einen südlichen, den Dürkheimer, und einen nördliche Teil, den der Heidenfeldgemeinden.

Die Dreizehngemeinden waren: Beindersheim, Bissersheim, Erpolzheim, Groß- und Kleinkarlbach, Heßheim, Kirchheim, Laumersheim, Ungstein und Pfeffingen. Heute besitzen nur noch Battenberg, Gerolsheim und Lambsheim ihre Anteile. Die Gemeinde Lambsheim hatte bis in die jüngste Zeit sogar eine eigene Försterei, das „Forsthaus Erlenbach“.

Gerd Schmitt, HRL HR VIII