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Wir veröffentlichen hier das Mailing des LJV
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Liebe Mitjägerin, lieber Mitjäger,
lange hat es geschwelt, nun haben wir Gewissheit: Mit dem Entwurf zur Novellierung des Jagdgesetzes hat die Abteilung Forst im Ministeriummehrere rote Linien überschritten.
DAS KÖNNEN UND WERDEN WIR NICHT TOLERIEREN.
Was ist passiert?
Gestern erhielten wir den Regierungsentwurf und sind wütend darüber, was die Politik hier mit uns machen will. Zwar beinhaltet der Entwurf auch positive Aspekte, wie zum Beispiel die Aufhebung der Rotwildbewirtschaftungsbezirke, so dass das Rotwild wieder frei ziehen und leben kann. Dies täuscht aber nicht über die massiven Einschnitte des Entwurfs hinweg.
Hier einige Punkte:
– Das bewährte Reviersystem wird durch Begehungsscheine für Grundstückseigentümer und Jagdbezirke für „Bewirtschaftungsgemeinschaften“ entkernt.
– Die Rechtskreise Jagd, Natur und Wald werden vermischt insbesondere durch den erheblichen Einfluss fachbehördlicher Stellungnahmen auf die Abschussplanung bei starker Überbetonung forstlicher Interessen.
– Es werden erhebliche Sanktionen angedroht, wenn die forstbehördlichen Stellungnahmen eine Gefährdung der „im allgemeinen Interesse liegenden Wirkungen des Waldes“feststellen.
– Dam- und Muffelwild muss außerhalb sogenannter Duldungsbezirke ohne Schonzeit und nur unter Beachtung des Muttertierschutzes bejagt werden.
– Der Kreisjagdmeister wird nicht mehr unter direkter Beteiligung der Jägerschaft im Kreis gewählt.
– Unsere freiwilligen Leistungen bei der Jungwildrettung und beim Wildmonitoring werden gesetzliche Pflicht.
Es ist ein respektloser Frontalangriff auf alles, was wir in den letzten Jahrzehnten an Arbeit in unseren Revieren geleistet haben. Von unseren Leistungen haben in erster Linie auch die Grundstückseigentümer, die Bürger und Bürgerinnen, die Artenvielfalt und die öffentlichen Verwaltungen profitiert.
Von Wertschätzung unserer ehrenamtlichen Dienstleistungen fehlt jede Spur. Stattdessen sieht man in uns offensichtlich nur noch billige Erfüllungsgehilfen, die politischen und ökonomischen Interessen zu dienen haben. Und dafür bezahlen wir noch Jagdpacht und Jagdsteuer. Unglaublich! Aber wir sind nicht sprachlos, sondern werden für die Interessen des Wildes und der Jagd in Wald und Flur kämpfen.
Was werden wir tun?
Wir als Verband rufen dich auf, dort zu streiken, wo wir freiwillig Dienst für den Bürger übernommen haben: auf der Straße.
Wir rufen deswegen dazu auf, ab sofort und bis Ende August die Fallwildentsorgung von verendetem oder verunfalltem Wild landesweit einzustellen.
Denn dies ist eine von vielen Leistungen für die Gemeinschaft, bei denen man sich
fragen muss: Wer macht’s, wenn nicht wir?
Wir werden unter diesem Motto eine Kampagne starten, mit der wir dem jetzt vorliegenden Gesetzesentwurf aus der Landesregierung mit großer Kraft und noch größerer Ausdauer entgegentreten werden.
Es ist wichtig, dass du dabei bist und unserem Aufruf folgst, denn unsere Reihen müssen geschlossen sein. Das Einstellen der Fallwildentsorgung ist ein erstes Zeichen des Protests auf der unteren Leiter der Eskalations-Skala.
Gemeinsam wird es uns gelingen, dieses völlig unsinnige und Niemandem dienende Vorhaben der Abteilung Forst des Ministeriums abzuwehren.
Hast du Fragen dazu? Wir haben auf der Webseite www.ljv-rlp.de eine Infoseite eingerichtet, die wir ständig aktualisieren. Hier findest du alles. Auch die Argumente, wenn dich Bürger fragen, was los ist.
Auf einen „heißen“ Sommer und einen vielleicht noch „heißeren“ Herbst!
Es grüßt Euch herzlichst mit einem kämpferischen Waidmannsheil,
Dieter Mahr
PRÄSIDENT DES LANDESJAGDVERBANDES RHEINLAND-PFALZ E.V.
Bild (c) LJV RLP