Mit „Wir haben nicht die Schärfe in die Debatte gebracht“ zitiert der Artikel am Ende Umweltministerin Katrin Eder (Grüne). Glaubwürdigkeit entsteht aus Ehrlichkeit. Und beides fällt mit so einer Aussage unter den Tisch. Der Jagdgesetzentwurf war eine mehrfache Provokation. Es war ein Entwurf aus dem Hinterzimmer ohne Einbeziehung der betroffenen Interessengruppen. Eine hundertseitige Stellungnahme des Landesjagdverbands wurde zwar im Vorfeld eingeholt, bei der Ausarbeitung des Gesetzentwurfs aber komplett ignoriert. Juristen und Fachleute sehen in dem Jagdgesetzentwurf eine Fülle von handwerklichen Fehlern bis hin zum Verstoß gegen den Tierschutz und das Grundgesetz. Wenn so mit einem umgegangen wird und ein Gesetzentwurf in Gänze untauglich ist, was sich ja z.B. auch in der vollständigen Ablehnung des Entwurfs durch alle Unteren Jagdbehörden in Rheinland-Pfalz zeigt, ist man dann derjenige, der den Ton verschärft? Ich trete jemand auf die Füße und der schreit Aua, wer trägt dann die Verantwortung für den Schrei? Demut, Selbstkritik und bescheidenes Dienen für das Volk würden dieser Ministerin besser anstehen als Selbstvermarktung und Besserwisserei von oben herab.
Prof. Dr. Stefan Jugel, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit der Kreisgruppe Bad Dürkheim/Neustadt a.d.W.