Bild v.r.n.l.: MdL Christoph Spies, Staatssekretär Dr. Erwin Manz, KGV LU Dr. Carsten Jacobi, KJM LU Bernd Sona, KGV DÜW/NW Dr. Anton Negele, KJM DÜW/NW Karl Mang, KJM Germersheim Jochen Geeck
Der Regierungsentwurf zum neuen Jagdgesetz stand am Dienstagabend, den 14. November, zur Diskussion in einer Podiumsdiskussion, der sich Staatssekretär Dr. Erwin Manz und MdL Christoph Spies den Fragen der Kreisgruppenvorsitzenden und Kreisjagdmeister von Bad Dürkheim/Neustadt a.d.W., Germersheim und Ludwigshafen stellten.
In einem Eingangsstatement äußerte Dr. Manz seinen Respekt und seine Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement der Jägerschaft für den Naturschutz. Er sprach die großen Themenblöcke der Jagdgesetznovelle, Wald, Tier- und Naturschutz, Verwaltungsvereinfachung, urbanes Wildtiermanagement und Qualifizierung der Jäger im Lichte neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse an und umriss Ziele und Motivation der Jagdgesetznovelle. Ferner ging er auf das weitere Vorgehen mit dem Gesetzentwurf ein und sprach vor dem Hintergrund der im Ministerium eingegangenen Stellungnahmen sowie der vielen schon geführten Diskussion mit Verbänden von einem großen Nachjustierungsbedarf, bevor der Jagdgesetzentwurf in die zweite Runde im Parlament geht. Momentan seien Zeit, Gründlichkeit und guter Dialog das Wichtigste, so Dr. Manz am Ende seines Statements. Das hat er nicht nur mit der Bereitschaft, sich dieser Diskussion zu stellen, sondern auch den ganzen Abend im Gesprächsverlauf gezeigt.
Die Diskussion war seitens der Kreisgruppen sehr gut vorbereitet und geprägt von großer Sachlichkeit, beeindruckender inhaltlicher Tiefe und einem respektvollen und wertschätzenden Umgang. Die Jägerschaft stellt die These „Wald vor Wild“ als Maßnahme des wegen des Klimawandels notwendigen Waldumbaus grundlegend infrage. Diese ist vor dem Hintergrund komplexerer Mechanismen in der Natur und tieferer wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Wildbiologie viel zu einfach gestrickt. Bei den Jägern herrscht vielmehr der Eindruck vor, hier würde einseitig den wirtschaftlichen Interessen der Waldbesitzer Vorrang gegeben. Auch die Zeitachse des angedachten Waldumbaus wurde als unrealistisch aufgezeigt. Die Gesetzgebung sei so nur „Krieg gegen Rehe.“ Überhaupt beherrschte das Thema Tierschutz und die Verantwortlichkeit der Jägerschaft für einen artenreichen und gesunden Wildbestand einen großen Teil der Diskussion. Die diesbezüglich offensichtlichen Mängel in dem Gesetzentwurf sind dem Ministerium inzwischen auch hinlänglich bekannt und sollen korrigiert werden, so Dr. Manz. Für die Schwierigkeit beim Finden der richtigen Lösungen machte er am Beispiel der Fuchsbejagung deutlich, dass diese aus Sicht des Ministeriums unzweifelhaft notwendig ist, bei anderen Naturschutzorganisationen jedoch hoch emotional abgelehnt wird. Herr Spies sagte dazu, zwischen den Interessen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen zu vermitteln und einen Kompromiss zu finden sei mitunter schmerzhaft und schwierig, aber eben Aufgabe der Politik.
Die Fülle der Sachargumente, die im Laufe des Abends seitens der Jägerschaft in die Diskussion eingebracht wurden und auf die Dr. Manz im Rahmen des zeitlich Möglichen mehr oder weniger eingehen konnte, machten deutlich, dass die Auseinandersetzung mit dem Jagdgesetzentwurf in eine neue Stufe getreten ist. Das miteinander Gestalten, die inhaltliche Auseinandersetzung und die vielen gemeinsamen Ziele vom Naturschutz bis zur Verwaltungsvereinfachung rückten in den Vordergrund. Wir hatten den Eindruck einer guten Gesprächsbasis, bei der das Ministerium unsere Punkte hört und anerkennt.
Dr. Manz und Herrn Spies ein herzliches Dankeschön für die Bereitschaft zu diesem Gespräch. Vielen Dank auch an das Weingut Zumstein in Bad Dürkheim für das Zurverfügungstellen seiner wunderschönen Lokalitäten. Abschließend ein großer Dank an Jürgen Rohr von der KG Ludwigshafen, der in Abstimmung mit Herrn Spies den Abend organisiert hat.
Prof. Dr. Stefan Jugel, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit



Dr. Carsten Jacobi, KGV LU
Dr. Anton Negele, KGV DÜW/NW